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Hufrehe

Aseptische (diffuse) Huflederhautentzündung

Die Hufrehe ist eine weit verbreitete Erkrankung des Aufhängeapparats des Hufbeins in der Hornkapsel. Nach wie vor ist die Hufrehe eine der orthopädischen Erkrankungen, bei der die höchsten Verlustraten zu verzeichnen sind.

          

Das Hufbein des Pferdes ist in der Hornkapsel durch den Hufbeinträger aufgehängt. Bei einem Funktionsverlust des Hufbeinträgers kommt es zur Absenkung und/oder Rotation des Hufbeins in der Hornkapsel. Ein vollständiger Funktionsverlust führt zum Ausschuhen des Pferdes.

            

Ursachen:

  • Überlastungsrehe

  • Vergiftungshufrehe

  • Fütterungsrehe

  • hormonell bedingte Hufrehe

  • endotoxische Hufrehe

   

Symptome:

  • Bewegungsunlust

  • sägebockartiges Stehen

  • Trachtenfußung

  • Wendeschmerz

  • Pulsation der Hauptmittelfußarterien

  • schlechtes Allgemeinbefinden

                  

Wenn Sie den Verdacht einer Hufrehe ihres Pferdes haben, verständigen Sie bitte umgehend den Tierarzt. Eine Rehebehandlung sollte sofort und intensiv eingesetzt und durchgeführt werden. Grundsätzlich gelten Rehepatienten als Intensivpatienten und wir empfehlen die Versorgung in der Klinik.

Bei der Diagnostik sind Röntgenbilder für die Einschätzung des Schwergerades der Hufrehe unumgänglich. Zur besseren prognostischen Beurteilung empfehlen wir die Anfertigung eines Venogramms (Beschreibung siehe unten). Wir führen dieses mittler-weile standardmäßig bei unseren Rehepatienten durch und können somit eine bessere prognostische Beurteilung und einen idealen Rehebeschlag garantieren.

 

Die Intensivversorgung der Rehepatienten beinhaltet die analgetische Versorgung, Kryotherapie (Kältetherapie), entzündungshemmende Infusionen, und je nach Stadium und Befinden Hufverbände, Hufgipse oder spezielle Rehebeschläge. Als ultima ratio kann die Durchtrennung der tiefen Beugesehne erfolgen, eine Operation, die wir am stehenden Pferd durchführen.

Grundsätzlich hat die Erkrankung Hufrehe eine vorsichtige Prognose und kann extreme Kosten verursachen. Bitte sprechen Sie uns offen an, wir beraten Sie gerne.

Venogramm zur besseren Diagnostik bei Hufrehe:

Zur besseren Einschätzung des Verlaufs bei Hufrehe machen wir immer ein Venogramm. Dabei werden die Zehengefäße gestaut und ein Röntgenkontrastmittel in die Zehenvene gespritzt. Danach wird mittels Röntgenkontrolle die Verteilung des Kontrastmittels überprüft (siehe Bilder). Bei einer unregelmäßigen Verteilung, meist am Kronsaum des Hufes, ist ein Gefäß abgeklemmt. D.h. hier fließt kein oder kaum mehr Blut durch das Gefäß, was sehr große Schmerzen und das Lösen des Hornschuhs verursacht. In Zusammenarbeit mit unserem orthopädischen Hufschmieden wird der betroffene Huf fenestriert. Es wird eine Rille kurz unterhalb des Kronsaumes eingefräst, um eine optimale Blutversorgung der Huflederhaut wieder herzustellen.

Dr. Mark Zengerling hat hierzu einen sehr interessanten Vortrag im November 2019 gehalten. Hier können Sie nachlesen: Vortrag

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